Die DEULA Westfalen-Lippe in Warendorf stand auf der Agenda einer Delegation hochrangiger Agrarfunktionäre des Landwirtschaftlichen Unterstützungsdienstes LAD im lettischen Riga. Sie war zu einem dreitägigen Austausch mit Vertretern der Landwirtschaftskammer NRW in Münster zu Besuch. Angeführt wurde die Delegation vom Staatssekretär des lettischen Landwirtschaftsministeriums, Girts Krumins. Als Gastgeber der Landwirtschaftskammer NRW fungierten Kammerpräsident Karl Werring und Kammerdirektor Dr. Arne Dahlhoff. Im Rahmen dieses Austauschs durfte eine Besichtigung des Bildungszentrums für grüne Berufe in Warendorf nicht fehlen.
Der Austausch basiert auf einer jahrzehntelangen Kooperation zwischen der Landwirtschaftskammer und dem Landwirtschaftlichen Unterstützungsdienst LAD. Der LAD nimmt in Lettland ähnliche Aufgaben wahr wie die Landwirtschaftskammer in Münster. Um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ausbildungskonzepte in der Landwirtschaft zwischen Lettland und Deutschland ging es beim Besuch der DEULA in Warendorf. Andrea Roscher aus der Geschäftsleitung und Hendirk Rößmann als Fachbereichsleiter Landwirtschaft begrüßten die lettischen Offiziellen und ihren Dolmetscher und sprachen einige für das didaktische Konzept des Bildungszentrums typische Punkte an. So betonten sie die Notwendigkeit lebenslangen Lernens in der Landwirtschaft als einer Branche, in der es ständig technische und handwerkliche Innovationen gebe. Um damit Schritt halten zu können, halte die DEULA auch immer passende Ausbildungsangebote, aber auch die aktuellste Technik vor, was nur durch eine enge Partnerschaft mit den Herstellern dieser innovativen Agrartechnik möglich sei. Die Industrie stelle viele der Maschinen zur Verfügung, an denen die Seminarteilnehmer in der DEULA unterrichtet würden. Davon profitierten sowohl die Hersteller als auch die Anwender der Technik. Zudem werde die DEULA, deren Hauptgesellschafterin die Landwirtschaftskammer ist, nicht staatlich finanziert, sondern sie sei ein Wirtschaftsunternehmen, das sich selbst tragen müsse. Allein schon deshalb müsse man technologische Entwicklungen in der Lehre nicht nur mitgehen, sondern möglichst vorwegnehmen, um in Aus- und Weiterbildung immer praxisnahe Inhalte anbieten zu können. Diese Einführung in die Aufgaben des Bildungszentrums wurden von der lettischen Delegation interessiert verfolgt, umso mehr, als man verschiedene Fachbegriffe in der Präsentation ins Lettische übersetzt hatte.
Bei einem Rundgang über das rund 10 Hektar große DEULA-Gelände wurde dann deutlich, wie eng Theorie und Praxis in der Aus- und Weiterbildung in der DEULA verzahnt sind. Die vielen jungen Menschen, die auf dem Gelände in ihrer jeweiligen beruflichen Praxis unterrichtet wurden, haben die Vertreter des lettischen Landwirtschaftsministeriums mit Begeisterung zur Kenntnis genommen: In Lettland werde der Praxisanteil in der Ausbildung ebenfalls in den Vordergrund gestellt, gab man den Vertretern der DEULA zu verstehen.
Der Besuch der DEULA war die letzte Station eines umfangreichen Besuchsprogramms, mit dem die Landwirtschaftskammer NRW und der lettische Landwirtschaftliche Unterstützungsdienst ihrer Zusammenarbeit neue Impulse geben wollten. Es sei ein intensives Arbeitstreffen auf Augenhöhe gewesen, bei dem beide Seiten viele neue Anregungen gewinnen konnten, hieß es von der Kammer. Staatssekretär Girts Krumins, der selbst lange Jahre Direktor des LAD war, äußerte sich erfreut über zahlreiche hochinteressante Eindrücke und den regen Austausch in den besuchten landwirtschaftlichen Betrieben und Organisationen in NRW. Die Gastfreundschaft bei dem informativen Besuch in der DEULA hob er dabei hervor. Sie sei eine Bereicherung des gesamten Programms gewesen.
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