VDP NRW: Anteil der Schüler an Privatschulen in Nordrhein-Westfalen wächst – Staat muss Lehrkräfte auch für freie Schulen bereit halten

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Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine allgemein- oder berufsbildende Schule in freier Trägerschaft in Nordrhein-Westfalen besuchen, steigt langsam aber kontinuierlich. Vor fünf Jahren lag der Anteil noch bei 8,0 Prozent aller Schüler/innen, im vergangenen Schuljahr waren es schon 8,5 %. Somit besucht aktuell jede/r 12. Schüler/in in NRW eine Privatschule. Vor 25 Jahren war es jede/r 16.  Das geht aus den aktuellen Daten des Statischen Bundesamtes Destatis hervor.

Zwar stagniert die absolute Zahl der Schüler/innen an allgemein- und berufsbildenden Ersatzschulen in NRW, da die Schülerzahlen insgesamt rückläufig sind. Unterscheidet man aber nach allgemeinbildenden und nach berufsbildenden Schulen ergibt sich ein differenzierteres Bild. An allgemeinbildenden Schulen wächst die Zahl der Kinder und Jugendlichen in absoluten Zahlen. Nach einem Einbruch im Schuljahr 2013/14 (durch die Umstellung auf G8) auf 161.538 Schülerinnen und Schülern sind im vergangenen Schuljahr 165.402 Kinder und Jugendliche in allgemeinbildenden Schulen in freier Trägerschaft beschult worden.

Anders sieht es an berufsbildenden Schulen aus. Hier war im Schuljahr 2014/15 der Höchststand mit 45.941 Schülern erreicht. Mittlerweile ist der Anteil in um fast 5 Prozent auf 43.948 Schüler/innen im Schuljahr 2017/18 gesunken. Wie bei staatlichen Schulen wirkt sich auch bei den Ersatzschulen der Trend zu längerer schulischer Ausbildung und Studium in den absoluten Schülerzahlen aus. Die berufliche Ausbildung verliert insgesamt an Boden.

Die aktuelle Schulstatistik zeigt, dass Schulen in freier Trägerschaft eine der tragenden und stabilen Säulen des Schulsystems in Nordrhein-Westfalen sind. Der Verband Deutscher Privatschulen fordert, dass der Staat die Ersatzschulen u.a. bei Förderprogrammen wie den DigitalPakt oder der Lehrergewinnung gleichberechtigt neben den öffentlichen Schulen berücksichtigt.

Insbesondere bei der Versorgung mit Lehrkräften fühlen sich die Schulen in freier Trägerschaft in Zeiten des Lehrermangels benachteiligt. In einem Gutachten zur Gewinnung und Versorgung mit Lehrkräften, das der VDP Ende November vorgestellt hat, kommt der renommierte Verfassungsrechtler Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio zu dem Schluss, dass Privatschulen auf eine asymmetrische Wettbewerbssituation im Vergleich zum Staat treffen, da der Staat u.a. das Ausbildungsmonopol und die Schulaufsicht inne hat und durch weitere Parameter den Verbleib von Lehrkräften im staatlichen System fördert. „Die Schulen in freier Trägerschaft wünschen keine Sonderbehandlung, sondern eine anteilige Berücksichtigung unter gleichen Startvoraussetzungen in einem fairen Wettbewerb um die besten Köpfe“, so Petra Witt, Vorstandsvorsitzende der Verband Deutscher Privatschulen NRW e.V..

Pressekontakt

Petra Stieb